Ein kurzer geschichtlicher Überblick:

Bruno Pauly

Auf meinen Reisen nach Südafrika hatte sich bei mir sehr schnell der Wunsch entwickelt, den notleidenden Kindern in dieser Region zu helfen. Über mehrere Monate (1998) hinweg sprach ich mit vielen Leuten in Südafrika und Deutschland über die Möglichkeit einen Hilfsverein zu gründen. Glücklicherweise wurde ich dabei von Freunden und Verwandten tatkräftig unterstützt.
Nach zahlreichen Treffen einer Kerngruppe auf deutscher Seite wurden im Vorfeld wichtige Fragen zu Struktur und Zielsetzung des Vereins abgeklärt.  

Am 21. August 1999 trafen sich auf Einladung dieser Gruppe mehrere Interessierte im Sportlerheim Ahrem ein. In einem Diavortrag erläuterte ich die Probleme von Kindern in Südafrika und stellte unser Konzept vor. 

Unser Verein Rainbow Children wurde am gleichen Tag durch 14 Mitglieder gegründet. Die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte am 27. September 1999.

Auf südafrikanischer Seite musste nun ein entsprechendes rechtlich wirksames Organ geschaffen werden. Dies geschah durch die Gründung einer Stiftung, die die Gelder von Rainbow Children
im Sinne der Satzungsbestimmungen verwaltet. Rainbow Children Trust wurde am 29. März 2000 beim Master of the Highcourt in Pretoria registriert.  

Seit April 1999 lebe ich nun in Johannesburg. Nach meinem Medizinstudium arbeitete ich für mehrere Jahre in Großbritannien. Da ich in Südafrika nicht arbeiten durfte, musste ich meine Facharztausbildung in Kinderheilkunde unterbrechen. Stattdessen stellte ich meine Zeit und Energie Rainbow Children zur Verfügung.

Anfangs arbeitete ich fast nur mit weißen Helfern zusammen. Dies waren unsere ersten Pflegefamilien, die großartige Arbeit für AIDS-Waisen leisten. Durch meinen Kontakt mit den Pflegeeltern bekam ich einen ersten Eindruck, wie groß die Not und das Elend sind, die durch AIDS entstehen. Ich knüpfte Kontakte und half Kleinprojekten mit wenig Geld und eigenem Einsatz dabei, ihre Ideen und Projekte zu verwirklichen.

Die Anfangsphase war von ständigem Wissensaustausch geprägt. Ich half bei der Durchführung von Workshops und arbeitete in der AIDS Beratung. Mehr und mehr bekam ich Kontakt mit Menschen, die in Squattercamps leben (Slums). Wunderbare Menschen, die in ihrer Community (Gemeinde, Viertel) anderen Menschen helfen.

Mit der Zeit halfen wir bei Aufbau und der Weiterführung von 3 Feedingschemes (Suppenküchen). Unser Netzwerk von Pflegefamilien ist auf fast 15 Familien gewachsen. Wir helfen Cotlands mit der Betreuung von misshandelten Kindern und ich habe mehreren Erziehungsprojekten auf die Beine geholfen.

Dies alles macht mir deshalb Riesenspaß, weil ich Soforterfolge sehe. Ein Kind, dem wir Essen geben, lacht uns mit strahlenden Augen an. Kinder, die in unseren Kindergarten gehen, lernen mit Begeisterung!
Eine Familie, die wir finanziell unterstützen, braucht jetzt nicht mehr zu hungern ...
und friert nicht mehr so sehr, da wir ihnen Decken und warme Kleidung geben ...

Und jeden Tag bedanken sich Helfer und Mitarbeiter für die Arbeit und den Einsatz, den meine Freunde in Deutschland zeigen. Ohne deren Hilfe meine Arbeit hier gar nicht möglich wäre, und bei denen ich mich nicht genug bedanken kann...

Bruno